HDR Fotografie – Eine zu entdeckende Faszination

Eine Aufnahme im Dämmerlich mit Photomatix verarbeitet.Digitale Kameras haben aufgrund ihrer Technologie ein anderes Dynamikspektrum als klassisches analoges Filmmaterial. Dies zeigt sich vor allem in kritischen Lichtsituationen, bei welchen analoges Material hinsichtlich Fehlbelichtung häufig grosszügiger ist und sich daher über- oder unterbelichtete Fotos eher retten lassen als bei digitalen Aufnahmen.

Vor kurzem stolperte ich über einen (übrigens sehr lesenswerten) Artikel bei Spiegel online zum Thema HDR-Fotografie. HDR ist die Abkürzung für «High Dynamic Range» (auch DRI genannt) und steht für eine Methode, um einen grösseren Dynamikbereich zu erzielen. Damit lassen sich Kontraste, Lichter und Schatten genauer beeinflussen.

Arbon bei Nacht. (Geknippst nach einem Gewitter mit Canon EOS400D, F32/38sek.)Der erwähnte Artikel und zahlreiche ergreifende Bilder wie z.B. jene von DigiAchim (Achim Blum) oder LordLance haben mich dazu angestiftet, eigene Versuche zu starten. So entstand das obige Foto bei Dämmerungslicht (bei einer netten Pokerrunde mit Andy, der gnadenlos verlor ;-) ). Bei einer «normalen» Aufnahme wäre entweder der Himmel völlig überbelichtet, dafür das Geschehen im Vordergrund gut abgebildet, oder aber man erkennt die Wolkenstrukturen und der Vordergrund ersäuft im Dunkel.

Die Technik ist relativ simpel: Man macht mehrere Fotos von derselben Situation, erst normal, dann über- und unterbelichtet und montiert diese drei Aufnahmen (vorzugsweise) mit einer Spezialsoftware zu einem HDR-Bild. Beim nachfolgenden Tone Mapping werden dann die Farben, Kontraste, Lichter und Schatten optimiert, es entstehen kraftvolle und ebenso unwirklich echte Fotos. Manche scheinen, als seien sie direkt einer Renderingsoftware oder einem Computerspiel entsprungen.

Die drei Aufnahmen und das daraus resultierende HDR-Bild.

Wichtig: Ohne Stativ ist es hoffnungslos. Auch wenn die HDR-Programme teilweise leichte Verschiebungen erkennen und korrigieren können, versagen diese gnadelos bei Freihandaufnahmen. Vorzugsweie verwendet man zudem die Belichtungsautomatik moderner Kameras, welche per Knopfdruck die drei benötigen Belichtungsvarianten hintereinander anfertigt. Damit entfällt das mühsame und vor allem in Sachen Verschiebung heikle Manipulieren der Kamera.

Ich freue mich nun auf ganz spezielle Lichtsituationen, wo ich diese Technik ergiebig einsetzen und testen kann.

Mehr Infos:

6 Kommentare

  • Wow, ein Link zu meiner Seite! Vielen Dank

    àhm man kann freihändig fotografieren! Mit Dynamic Photo HDR geht das, es kann mit Verschiebungen umgehen. Ich werde dann auf meiner Homepage noch ein Tutorial schreiben!

    Viele Grüsse Cédric

  • Hi Cédric… gern geschehen. Wow, bist aber wirklich schnell. Wie ich sehe, ist Dein Tutorial zu Dynamic Photo HDR bereits online.

  • Ja, jetzt alles noch überarbeitet…
    Ich habe jetzt sogar ein Tutorial, wie man ohne Stativ HDR Fotos hinkriegen kann.
    Und eben ein Tutorial mit Dynamic Photo HDR
    und
    Photomatix Pro 2.4

    Viele Grüsse Cédric

  • Und so brutal hab ich nicht verloren….. :0)
    Nur ein bisschen, dafür hat sich das Blatt ja in der zwischenzeit schon wider gewendet….. :0)

  • Also die Bilder finde ich ja absolut schön – auch wenn ich die Überlagerung der Bilder noch anpassen würde.