Von der sonntäglichen Odysee um eine Zeitung (Updated)

Es gibt sie tatsächlich: Meine absolute Lieblingslektüre am Wochenende. Seit vielen Jahren ist die SonntagsZeitung mein treuer Begleiter und ich freue mich stets darauf, mich durch dieses dicke Bündel bedrucktes Papier zu kämpfen. Doch in den letzten Wochen wurde meine Freude getrübt. Nicht aus journalistischen, vielmehr aus organisatorischen Gründen.

Ich stellte nämlich irgendwann mal fest, dass ich deutlich häufiger in der Wohnung meiner Freundin in den Sonntagmorgen erwache, als in meinen eigenen vier Wänden. Da ist es doch naheliegend die Zeitung an die Adresse meiner Freundin senden zu lassen. Die Rechnung soll natürlich weiterhin an mich gerichtet sein. Gedacht, getan – ein kurzes Telefonat mit dem Aboservice und bereits ab der nächsten Ausgabe sollte die Lektüre in Goldach auf seinen glücklichen Leser treffen.

Nun ja, die erste Ausgabe wollte noch an die Adresse meiner Wohnung gelangen, doch bereits die zweite Ausgabe landete dann bei meiner Freundin… zwar nicht im, sondern AUF dem Briefkasten – immerhin. Die dritte kam dann auch noch, die vierte hingegen blieb verschwunden. Ich nahm an, dass diese wohl jemand «ausgeliehen» hatte, schliesslich lag sie die Wochenenden zuvor jeweils gut sichtbar auf dem Briefkasten des Mehrfamilienshauses. Auch die Ausgabe fünf blieb unerkannt verschwunden. Darum kontaktierte ich den Aboservice, welche sich ohne lange Umschweife zu einem Fehler in der Adresserfassung bekannte, diesen sofort korrigierte und mir versprach, die nächste Ausgabe käme dann wieder korrekt ans Ziel.

Doch auch diese sechste Ausgabe blieb hoffnungslos verschollen. Die Dame vom Aboservice bat mich in der Folge nochmals um Geduld und stellte mir die erfolgreiche Zustellung der Ausgabe sieben in Aussicht. Nun rate mal, was geschah? Genau.. nichts!

Ich kam zwar zur Ausgabe Nr. 7, doch musste ich sie am Kiosk erwerben. Meine dritte Reklamation brachte dann zu Tage, dass der Verträger zurückgemeldet hätte, es gäbe keinen Menschen meines Namens an besagter Adresse. Ja, da hat er doch tatsächlich recht, doch die Lieferung war ja auch nicht an mich, sondern eindeutig an «c/o meine Freundin» adressiert und ihr Briefkasten ist in grossen Lettern («Erstes Lesealter-Schriftgrösse») beschriftet. Der Verträger werde nochmals darauf hingewiesen wurde mir nun berichtet. So kündigte sich dann das Wochenende der Ausgabe Nummer 8 an… und erneut durfte sich der hiesige Kiosk über meinen Einkauf erfreuen, denn die Zeitung war natürlich nicht im Briefkasten.

Ein klein wenig sauer, vielleicht etwas erbost und nur ein ganz kleines bisschen böse klingelte ich wieder beim Aboservice durch. Der Verträger hätte erneut gemeldet, dass da kein Briefkasten mit meinem Namen beschriftet sei und da er wohl nicht eine simple Zustellliste lesen könne, werde die Angelegenheit nun bei seinem Chef deponiert…

In zwei Tagen ist Sonntag und wer weiss, vielleicht wird aus dieser kleinen Story eine Fortsetzungsgeschichte – was ich aber nicht zu hoffen mag.

PS: Auch das Ostschweizer Tagblatt vermag ähnliches zu leisten: Meine Freundin wollte ihr Abonnement während ihrer Ferientage statt ins Geschäft nach Hause leiten… nach genau einer Woche und zig Telefonaten traf dann tatsächlich die erste Ausgabe am richtigen Ort ein…. dafür seither in doppelter Ausführung ;-)

Update 12.08.2007 – Man glaubt es kaum, ein erneuter Anruf beim Aboservice war heute fällig. Man könnte fast schon böswillig unterstellen, es geschehe mit Absicht, so fehlte auch heute von der Zeitung (Ausgabe 9) jede Spur. Die Dame des Aboservices war selbst sprachlos und wusste keinen Rat mehr. Der Fall gelange einmal mehr an der Verträgerchef…

Update 19.08.2007 – Auch die zehnte Ausgabe fehlte im Briefkasten, daher erneuter Anruf beim Aboservice. Wieder wird mir versprochen, nächste Woche soll alles klappen. Der Verträgerchef werde sich drum kümmern. Ich verlange ausdrücklich einen Rückruf des Verträgerchefs, der mir in Folge versprochen wurde. Ausserdem soll ich eine schriftliche Stellungsnahme/Entschuldigung erhalten wurde mir beschieden. Dazu gabs noch eine schier endlose Entschuldigungstirade… naja, mal sehen, ich glaube ja nicht mehr so wirklich an den Erfolg.

Update 26.08.2007Ausgabe 11 – Es war zu erwarten: Keine Zeitung, kein Rückruf, keine Stellungsnahme. Auch meine Mail, welche ich vor einigen Wochen(!) an den Aboservice geschrieben habe, wurde bisher nicht beantwortet. Der ich weiss nicht wievielte Anruf beim Aboservice heute verlief nicht viel anders als sonst immer: Die Dame entschuldigt sich für das Versagen ihrer Firma, verspricht sich umgehend um das Problem zu kümmern, findet keine Worte und Begründungen hierfür mehr und verspricht, sich zum einen selbst wieder zu melden und den Verteilerchef zu informieren.

Es ist echt der Wahnsinn: Seit dem 1. Juli warte ich Sonntag für Sonntag auf meine abonnierte Zeitung und werde jedesmal wieder erneut enttäuscht. Alle Reklamationen scheinen zu verhallen und ignoriert zu werden, dafür kriege ich jedesmal Gutschriften auf meinem Abokonto, die mir mangels erfolgreicher Zustellung der Zeitung aber auch nichts bringen. HILFE!!!!